Heute will ich mich um 16 Uhr mit Hiko in Shinjuku treffen, auf dass wir den Nachmittag miteinander verbringen und abends zusammen Shabushabu essen gehen. Mittags chatten wir noch kurz über MSN und machen einen neuen Treffpunkt aus. Bisher haben wir uns immer vor dem Koban auf der Ostseite des Bahnhofs getroffen, diesmal soll es die Westseite sein. Muss das wirklich sein? Ausgerechnet Shinjuku ist nun wirklich der komplizierteste Bahnhof, den ich in Japan bisher kennengelernt habe. Aber Hiko besteht darauf, schließlich war ich ja oft genug da. Zur Sicherheit zeigt er mir noch den Lageplan und versucht es mir daran zu erklären. Natürlich klappt es doch nicht ganz: Er ruft um kurz nach 16 Uhr
an, wo ich denn bleibe, aber ich stehe doch schon am vereinbarten Ort.
Nein? Des Rätsels Lösung: Es gibt zwei Taxi-Stände auf zwei Ebenen
übereinander. Ich stehe im Erdgeschoss, er im ersten Untergeschoss.
Also nur fast perfekt gefunden. Das hier ist also ab heute unser
Treffpunkt Shinjuku West Was wollen wir machen? Hmm, keine Ahnung ... Hiko hatte doch erzählt, dass heute die neue U-Bahn-Linie eröffnet wird und das so ein großes Ereignis für die Tokyoter ist. Wollen wir mal fahren? Die Idee gefällt ihm sofort. Die nächste Station ist übrigens auf der Ostseite des Bahnhofs, nur wenige Schritte von dem Ort entfernt, wo wir uns sonst immer treffen. Da hätten wir uns das mit dem neuen Treffpunkt im Westen auch sparen können, aber gut. Jetzt haben wir auf beiden Seiten einen Treffpunkt. Es ist viel los am Bahnhof Shinjuku sanchoume In Shibuya haben sie die neue Station anscheinend unter die
bestehenden druntergebaut; laut Plan sind wir im fünften
Untergeschoss Ob ich jetzt Lust auf Karaoke habe Wir gehen ein bisschen im Stadtteil spazieren und beschließen dann, Karaoke doch sausen zu lassen und uns zu Fuß in Richtung Shinjuku auf den Weg zu machen. Hiko meint, das mit der Warteliste sei kein Problem. Es ist schon fast 18 Uhr, und bis wir dort ankommen, werden wir genau im richtigen Maße hungrig sein. In West-Shinjuku, dem Stadtteil mit den vielen Wolkenkratzern,
fällt mir ein Schild auf, auf dem steht kostenlose Aussicht. Hiko lobt
mich, dass ich die Kanji lesen kann, ach, danke, ab und zu findet auch
ein blinder Deutscher mal ... wollen wir rauffahren? Na klar. Leider
gibt es nur Fenster in eine einzige Richtung, und die Sonne ist gerade
wenig spektakulär untergegangen. Aber trotzdem eine nette Aussicht Shabushabu in unserem Lieblingsrestaurant Als Abschluss des Shabushabu gibt es noch Nudeln, die kurz in der
Suppe gekocht werden, in der wir auch alles andere gegart haben. Das
macht die freundliche Kellnerin im Kimono für uns Als wir so durch das nächtliche Shinjuku laufen Karaoke jetzt? Von mir aus. Aber wir müssen uns wieder in eine Warteliste eintragen und gehen so lange gegenüber in die nächste Kneipe. Zu meinem Erstaunen bestellt Hiko noch etwas zu essen, wo er das nur alles hinpackt? Noch mehr Essen, noch mehr Bier ... erst anderthalb Stunden nach der vereinbarten Zeit gehen wir zum Karaoke, und jetzt ist ein Zimmerchen frei. Im fünften Stock mit Aussicht (keine vernünftigen Bilder mehr, nur noch von der Handy-Knipse im Live-Foto-Log, z.B. hier). Ob dies wohl der Karaoke-Laden ist, wo die eine Szene aus Lost in Translation gedreht worden ist? Es kommt mir fast so vor, die Atmosphäre ist jedenfalls ganz genau so. Es macht mir wieder einmal großen Spaß, und wir singen bis nachts um 2. Dann sind natürlich definitiv all U-Bahn-Stationen und Bahnhöfe in Tokyo verrammelt, und man muss sehen, wo man die Nacht über bleibt ... |
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