10.9., Noosa National Park

Als ich aufwache, macht die Sunshine Coast ihrem Namen alle Ehre. Sonnenschein, strahlend blauer Himmel, aber erst etwa 19 Grad Foto dazu. Jedenfalls kein Vergleich mit gestern, da bin ich aber froh!

Zum Frühstück such ich mir ein Cafe an der Flusspromenade, wo man ganz nett sitzt Foto dazu. Nach eingehendem Studium der Broschüre von der Touristen-Info scheint mir der Nationalpark das einzige zu sein, was für mich in Frage kommt. Denn die ganzen Wassersport-Aktivitäten fallen flach, weil ich immer noch mit meiner Schulter ein bisschen vorsichtig bin. Obwohl ich den Stütz"rucksack" inzwischen nicht mehr trage. Schmerzen spüre ich so gut wie keiner mehr; gelegentlich ein leichter, dumpfer Schmerz, der aber auch einfach nur daher kommen könnte, dass ich verspannt bin, weil ich den rechten Arm immer noch schone und meist unten halte.

Am Noosa National Park fallen vor allem die Surfer auf Foto dazu Foto dazu. Nicht nur am Eingang, sondern auch entlang der ganzen Küste sieht man sie Foto dazu. Ich verstehe ja nichts vom Surfen, aber die Verhältnisse scheinen gut zu sein. Ich mache viel zu viele Fotos und bin später ewig damit beschäftigt, sie zu sortieren und mich von vielen wieder zu trennen, um die Datenmenge nicht ins Unermessliche wachsen zu lassen.

Im Prospekt ist die Rede davon, dass man hier gelegentlich Koalas in freier Wildbahn sieht; ich habe daher ständig meinen Blick in die Bäume gerichtet, sehe aber keinen Koala. Dafür höre ich es einmal am Wegesrand rascheln und schaue immerhin einer Schlange ins Auge Foto dazu; kurz nachdem ich sie fotografiert habe, ist sie auch schon wieder weg.

Nach all der Fahrerei will ich diesen Tag mal überwiegend in der Natur verbringen; statt mich für einen zu entscheiden, laufe ich in mehr als vier Stunden mehr oder weniger alle Wanderwege entlang: erst durch den Wald den Hügel hinauf, wo mir keine Menschenseele begegnet, denn der Weg ist schon als "limited views" ausgeschildert, dann den Tanglewood Trail und schließlich entlang der Küste zurück. Ich höre sehr viele verschiedene Vogelstimmen im Wald, kriege aber so gut wie keine Vögel zu Gesicht geschweige denn vor die Kamera. Wo die sich wohl alle verstecken? Klingt jedenfalls interessant, dieser Wald.

Gegen 15 Uhr erkläre ich meine Wanderung für beendet, halte noch kurz am Hauptstrand, um schnell ein paar Fotos zu schießen Foto dazu Foto dazu und fahre dann entlang der Sunshine Coast nach Süden. Endlich führt die Straße mal tatsächlich an der Küste lang, sodass man gelegentlich den Strand und die Wellen sehen kann Foto dazu Foto dazu Foto dazu. Der Bruce Highway, den ich bisher gefahren bin, verläuft überwiegend einige bis einige zig Kilometer im Landesinneren.

Als ich Brisbane ankomme, ist der Tag auch schon wieder rum: Gegen 17:30 bin ich etwa 10 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt in dichtem Verkehr auf einer dreispurigen Straße, sehe aus dem Augenwinkel ein Motel-Schild auf dem mit "Internet" geworben wird und beschließe, hier zu bleiben, statt mitten in der Stadt zu übernachten.

Das Internet entpuppt sich als ein einsamer PC, mit dem man sich für 2 Dollar die halbe Stunde per Modem(!) einwählen kann. Nein danke. Unmittelbar neben dem Motel ist ein großes Einkaufszentrum, das ich erkunden will. Aber wie kann das sein? Fast alle Läden haben schon geschlossen! Dabei ist es doch gerade mal 17:40, ist denn das die Möglichkeit? Irgendwo sehe ich ein Schild, dass die allgemeinen Öffnungszeiten tatsächlich nur bis 17:30 gehen; lediglich einige wenige Läden (unter anderem ein Supermarkt und der obligatorische Schnapsladen) haben noch offen. Das ist ein komisches Land hier. Freitags um 17:30 hätte ich eigentlich erwartet, dass so ein Einkaufszentrum Hochkonjunktur hat. Andere Länder, andere Sitten.

Den Abend verbringe ich mit Tagebuchschreiben und mit der gedanklichen Vorbereitung auf Brisbane.

 

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©2004 by Harald Bögeholz