Ich bin nun doch ziemlich gespannt, wie gut ich bei der gestrigen
Prüfung nun abgeschnitten habe, insbesondere darauf, wie sie die
mündlichen Leistungen wohl bewertet haben. Doch sie spannen uns noch
etwas auf die Folter; die Ergebnisse sollen wir erst am Nachmittag
erfahre. Vormittags gibts erst noch so eine Art Konjunktiv ( Nach dem Essen ist es dann soweit: Wir bekommen unsere
Prüfungsergebnisse. Erleichterte Gesichter rundum Wir sprechen die ganze Stunde lang detailliert die Aufgaben durch, was naturgemäß nicht allzu viele Überraschungen birgt, denn ich hatte ja so gut wie alles richtig. Und die Hälfte meiner Fehler waren noch schlichte Verschreiber (mal an einem Schriftzeichen die Tüpfelchen vergessen, mal aus Versehen zwei Zeichen doppelt geschrieben ... was halt so passieren kann, wenn man das Schreiben von Hand nicht so wirklich gewohnt ist). Die letzte Stunde ist nur noch ein Lückenfüller; wir schnuppern in die Schreibweise der Kanji hinein, was mir nun nach über einem Jahr intensiven Kanji-Studiums absolut überhaupt nichts bringt. Und für die anderen dürfte die Lektion auch nur von zweifelhaftem Wert sein. Aber gut, es ist ja nur eine Stunde. Nach der Schule verbringe ich die Zeit im aufenthaltsraum und will eigentlich meine Kanji wiederholen, aber irgendwie kann ich mich nicht recht konzentrieren. Draußen geht ein Wolkenbruch nieder, sodass es aber auch nicht recht in Frage kommt, irgendwo hinzugehen. So daddle ich halt ein bisschen im Internet herum. Irgendwie werde ich den Nachmittag über immer unzufriedener. Von meinen Kanji habe ich für meinen Geschmack viel zu viele wieder vergessen, aber fürs Wiederholen fehlt irgendwie die Konzentration. Und ich weiß immer noch nichts über mein weiteres Schicksal: Komme ich nun in eine höhere Klasse oder nicht? Gesagt hat man mir nichts. Ob ich mal fragen gehe? Gerade als ich mich so gräme, kommt Yoshiguchi-sensei (meine Klassenlehrerin) in den Raum, um sich einen Kaffee zu ziehen, sieht mich und spricht mich an: Ich habe ja sehr gut abgeschnitten und sei nur noch zwei Wochen da, ob ich mir zutrauen würde, in die höchste Klasse zu gehen? Ja sicher, darauf warte ich doch schon die ganze Zeit! Na gut, also dann ab morgen. Ich soll kurz warten, während sie mir noch einen Zettel mit dem Vokabular für morgen kopiert. Au Backe! 60 Vokabeln, die ich alle noch nicht kenne, mit lauter komplizierten Kanji und vor allem nur die nackten Wörter ohne Übersetzung. Ich muss sie also alle auch noch selbst nachschlagen. Das fängt ja gut an. Ein wenig mulmig ist mir schon zumute auf einmal, aber ich kann jetzt keinen Rückzieher machen. Vorbei sind die ruhigen Zeiten, in denen ich entspannt in den Unterricht gehen konnte, ohne vorher Vokabeln zu pauken. Aber da muss ich jetzt durch, ich habe es ja so gewollt. Beim Abendessen läuft wie üblich der Fernseher, doch zusätzlich kommt aus einer anderen Ecke der Klang eines Glockenspiels. Ich brauche eine Weile, um zu kapieren, dass das Gebimmel von CD kommt – auf dem Fensterbrett steht ein kleiner CD-Spieler. Also mein Geschmack ist das nicht. Für sich alleine wäre es ja noch zu ertragen, aber zusammen mit dem Fernsehton ist es schlicht akustische Umweltverschmutzung (in meinen Ohren). Mama und Nami gefällt es aber anscheinend, und den ebenfalls anwesenden Kyoutaro scheint es zumindest nicht zu stören. Abends heißt es weiter Vokabeln nachschlagen |
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