Ich habe noch gar nichts über das Wetter erzählt: Es wird
von Tag schöner. Heute ist wieder ein wunderschöner
Frühlingstag; der Wetterbericht hat Sonnenschein den ganzen Tag
und 24 Grad angekündigt. Letzten Donnerstag habe ich mich
darüber geärgert, dass ich keine schönen Fotos von der
Müllabfuhr und von den Hundebesitzern machen konnte. Heute ist
wieder Mülltag (gomi no hi), daher bestücke ich die
Kamera mit dem Teleobjektiv und radle mit schussbereiter Kamera zur
Schule. So kann ich unauffällig aus großer Entfernung die
Müllwächter beobachten, wie sie da stehen und auf Müll
warten Ah, da kommt einer Zu meiner eigenen Überraschung gelingt mir sogar während
der Fahrt ein Foto von einem Müll wegbringenden Radfahrer Schon seit einigen Tagen fällt mir auf, dass auf immer mehr
Feldern Wasser steht, und bei genauerer Betrachtung sieht man, dass
sie künstlich bewässtert werden. Aha, anscheinend wird jetzt
also der Reis angebaut, denk ich mir. Oder was ist das wohl sonst? Mit
einer interessanten Maschine werden anscheinend vorfabrizierte
Setzlinge eingepflanzt Als ich heute am Kindergarten vorbeikomme, läuft genau dieselbe Musik wie gestern. Genau genommen genau dieselbe wie vorgestern. Und vorvorgestern. Und an jedem einzelnen anderen Tag, an dem ich an diesem Kindergarten vorbeikomme. Das wird mir von Tag zu Tag stärker bewusst, ich kann das Lied jetzt schon fast mitsingen. Das darf doch nicht wahr sein, die armen Kinder! Wie viele Jahre lang müssen die das hören? Und das Lied muss auf Auto-Repeat stehen, denn ich komme ja sicher nicht jeden Tag auf die Minute genau zur selben Zeit an diesem Kindergarten vorbei. Es mag sein, dass es viele Strophen hat, den Text habe ich mir nicht gemerkt, aber jeden Tag lang immer dieselbe Melodie, das ist doch psychische Grausamkeit, oder? Kurz vor der Schule dann noch der skurrilste Auswuchs des
Mülltages: So viele Dosen auf einem Fahrrad habe ich noch nicht
gesehen Heute erspare ich meinen Lesern den Ausflug in die japanische
Grammatik; der Schultag läuft jedenfalls etwas entspannter als
gestern. Es scheint wie im letzten Jahr zu sein; jeden zweiten Tag
versteh ichs irgendwie besser, und nachmittags gibts wieder lustige
praktische Übungen zur Auflockerung: Wir feiern eine
Party Nach der Schule setze ich mich mit Aya san Aya san erklärt mir, dass sie als Hobby Gegenstände designt und wohl ziemlich gut darin ist. Vor allem Mode, also Sachen zum Anziehen, aber auch Frisuren, ganze Körper und dergleichen. Sie hat in der virtuellen Welt von Second Life einen eigenen Laden, wo sie ihre Kreationen ausstellt, und Leute kommen dort vorbei und kaufen den Kram für virtuelles Geld. Und das Geschäft geht gut; obwohl sie lange nichts gemacht hat, sagt sie, dass sie dadurch ein monatliches Einkommen hat, dass sich beim derzeitigen Kurs in etwa 1000 US-Dollar ummünzen lässt. Irgendwas mache ich falsch in meinem Leben, vielleicht sollte ich lernen, wie man Modedesigner für Second Life wird ... Der Nachmittag vergeht wie im Fluge mit Bildbearbeitung und sonstigem Kram; ich verbringe viel zu viel Zeit am Computer in diesem Urlaub. Und ich schreibe zu viel. Aber auch nur, weil mich einige wenige treue Seelen noch anfeuern. Unter anderem deshalb schaffe ich es mal wieder nicht, am Nachmittag etwas für die Schule zu tun. Immerhin habe ich mir heute die CD mit den Hörübungen zum Buch ausgeliehen; ich muss unbedingt mein Hörverständnis trainieren. Als ich gerade mit all den nutzlosen Tätigkeiten im Internet
fertig bin und mir überlege, vielleicht doch ein bisschen was zu
lernen, kommt Markus vorbei und fragt, ob wir Go spielen wollen.
Überredet! Wir setzen uns in die Abendsonne und spielen zwei
Partien; die erste gewinne ich Nach dem Abendessen mache ich meine Hausaufgaben und frage anschließend bei einigen unsicheren Stellen Chihiro um Hilfe. Da habe ich gestern und vorgestern auch schon gemacht; ich kriege dafür immerhin ein freundliches, oder sollte man eher sagen amüsiertes Lächeln. Für sie ist das natürlich einfach. Obwohl sie bei einer der Grammatikfragen eine minutenlange Diskussion mit ihrer Mutter angefangen hat. Am Ende kam das raus, was ich nach Gefühl auch geschrieben hätte; mal schauen, ob die Lehrer das auch als richtig ansehen. Nach dem Tagebuchschreiben fange ich heute noch an, mir die CD mit den Hörübungen anzuhören. Und zwar beginne ich bei Kapitel 1 des ersten Bands des Lehrbuchs; mal schauen, wie lange es dauert, bis ich etwas nicht auf Anhieb verstehe. Mist, schon in Kapitel 5 kommt das zum ersten Mal vor. Na ja, ich weiß ja, dass ich an meinem Hörverständnis arbeiten muss. Ich höre die CD daher noch ein bisschen weiter, während ich schon im Bett liege, und schaffe es sozusagen mit letzter Kraft vor dem Einschlafen, noch den Ausschaltknopf meines Notebooks zu drücken. |
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